Die Sammlung der „Stiftung Museen für Humor und Satire“ erhielt dankenswerter Weise eine umfangreiche Schenkung zum Lebenswerk des Karikaturisten Arne Leihberg (1912-1988).
Dazu gehören Karikaturen, frühe Zeichnungen, Skizzen, Malerei und Dokumente zum Schaffen des Zeichners.
In den Jahren 1947 bis 1960 war Arne Leihberg, als freier Karikaturist und Pressezeichner in Berlin tätig.
Zur Schenkung gehört auch Material über die „Wolke“, den Verein Berliner Karikaturisten West-Berlins und zu seinen Aktivitäten. Zwischen 1970 und etwa 1987 veranstaltete dieser Verein unter anderem jedes Jahr seinen „Wolkenball“ und dekorierte mit riesigen Wandbildern der Vereinsmitglieder den „Prälaten“ in Berlin-Schöneberg.
So erhielt das Cartoonmuseum weitere wichtige Unterlagen und Dias für die Forschung zur Geschichte der Karikatur. Die Schenkung der Erben muss nun noch für die Sammlungsarbeit inventarisiert, digitalisiert und zugeordnet werden. Alle biografischen Daten erfasst und untersucht werden.
Kunst und Humor
Kristina Zerweck geb. Leihberg – Tochter
Arne Leihbergs Versuche, mit der „Kunst“ (Gemälde mit Porträts, Landschafts-und Blumenbildern) eine Familie zu ernähren, waren nicht einfach. Auf Rat seines mit Karikaturen erfolgreichen Freundes Gerhard Brinkmann („bri“) versuchte er es deshalb schon früh ebenfalls auf diesem Weg, der neben den künstlerischen Talenten und den auf der Akademie studierten Techniken weitere Stärken und Begabungen erfordert: genaues Beobachten von Menschen, Tieren und Situationen; Erkennen und prägnantes Darstellen – mit minimalen Mitteln – der versteckten Komik in vielen Situationen; liebe-volles Eingehen auf Schwächen seiner Mitmenschen; ironische Übertreibungen von Moden und Zeit-strömungen: lauter Fähigkeiten, die man an der Akademie kaum lernen kann, wenn sie nicht schon im Künstler selbst angelegt sind. Dank seinem stillen Humor, seiner inneren Ruhe und seinen vielseitigen Interessen war Arne Leihberg auf diesem Weg erfolgreicher. Ein leichtes Brot war es trotzdem nicht!