Forschungsobjekt „Kladderadatsch“

Hans Maria Lindloff und der „Kladderadatsch“

Hans Maria Lindloff 1950

Der über Deutschlands Grenzen hinaus bekannte Karikaturist, Maler und Grafiker Hans Maria Lindloff wurde 1878 in Berlin geboren.

Als Karikaturist ist er mit seinen politischen Zeichnungen und besonders durch die Porträts bekannt geworden.

25 Jahre lang war er Mitarbeiter und Redaktionsmitglied des „Kladderadatsch“ und der Zeitschrift „Die Musik“, wo seine beeindruckenden Musiker-Karikaturen erschienen. Porträtkarikaturen wurden auch in der Satire-Zeitschrift „Ulk“ abgedruckt. 
Bis zuletzt hatte Lindloff an bekannten in- und ausländischen Zeitschriften mitgearbeitet.

Daneben galt seine besondere Vorliebe der Malerei. Zu seinem 80. Geburtstag veranstaltete die „Große Berliner Kunstausstellung“ eine Sonderschau mit seinen Bildern.
1960 verstarb Lindloff in Berlin. Darüber hinaus ist nicht viel über den Künstler bekannt. 

Zum Besitz der „Sammlung Museen für Humor und Satire“ gehören in großem Umfang u.a. Studien, Skizzen, Illustrationen, Karikaturen, Gemälde und Dokumente.

Das Werk und die Biografie von Hans Maria Lindloff warten noch auf eine Aufarbeitung und Dokumentation. Dazu war bislang noch keine Zeit – es wurde erst einmal für die Nachwelt bewahrt.

Mit dem großen Umfang … ein lohnendes Thema für die Forschungsarbeit auch an Universitäten und Hochschulen als Partner.

Hans Maria Lindloff Studie 1901

Perspektivisch gedacht …

Digitales Archiv der Bibliothek der Universität Heidelberg

Die Beschäftigung mit dem Lebenswerk von Hans Maria Lindloff bietet auch den Ansatzpunkt sich mit der Geschichte und Rolle der deutschsprachigen politisch-satirischen Zeitschrift „Kladderadatsch“ auseinanderzusetzen, für die Lindloff bis zu dessen Einstellung Zeichnungen lieferte.

Von der Popularität her kam dem wöchentlich erscheinenden Witzblatt in der preußischen Hauptstadt eine Monopolstellung zu.

Auch konnte sich diese über einen langen Zeitraum vom Mai 1848 bis September 1944 in der Presselandschaft behaupten. Die Zeitschrift vertrat von Anfang an eine nationale Gesinnung.

Nach dem ersten Weltkrieg wurden die Inhalte zunehmend rechtsgerichteter und denunzierten gemäßigte Politiker der Weimarer Republik.

Bereits seit 1923 wurden Hitler und der Nationalsozialismus unterstützt. Die Karikaturen wurden zunehmend antisemitisch.


Damit ist der „Kladderadatsch“ auch trauriger Beleg deutscher Geschichte, aber sicher auch ein profunder Forschungsgegenstand für die Stiftung, ihr zukünftiges Museum und andere Interessierte.

Letzte Verlautbarung der Redaktion des Kladderadatsch 1944 … Quelle – Digitales Archiv der Bibliothek der Universität Heidelberg >>>

letzte Verlautbarung der Redaktion des Kladderadatsch 1944 ... Quelle - Digitales Archiv der Bibliothek der Universität Heidelberg

Die Beschäftigung mit seinem Lebenswerk und die Auseinandersetzung mit der politisch-satirischen Wochenzeitschrift „Kladderadatsch“ gehören zu den Forschungsthemen, die auch gern an andere Forschungseinrichtungen außerhalb der Stiftung vergeben werden können.